Sabine in the Philippines

FSJ im Ausland

Am 13. August ging es für Sabine Schönekäs endlich los: Sie hat sich auf den Weg in ihr neues Zuhause auf Zeit gemacht: die Philippinen. Hier auf unserer Homepage lesen Sie immer mal wieder einen Bericht von ihr. Was sie erlebt, was sie bewegt und vielleicht auch hier und da, wo sie von Ihnen Unterstützung braucht. Mit dabei auch immer ein paar Fotos.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

25.9.2023

Ein Monat Philippinen! Für mich ist das alles immer noch ein bisschen surreal. Ich habe vor über einem Monat mein Leben in zwei Koffer gepackt und bin ans andere Ende der Welt gezogen. Wirklich realisiert habe ich das Ganze erst vor ein paar Woche; Ich bin nämlich von Alaminos nach Bani gezogen, wo ich nun das kommende Jahr leben werde.

Aber lass mich dort anfangen, wo ich das letzte Mal aufgehört habe, denn immerhin ist mein letzter Bericht schon ein wenig her. Um ehrlich zu sein wollte ich bereits vor zwei Wochen ein paar Zeilen schreiben, war dann aber durch den Beginn meines Projektes immer ziemlich platt und beschäftigt.

Nun ja, einen meiner letzten Samstage in Alaminos war ich erneut mit den Schwestern unterwegs und habe sie beim „Gift Giving“ begleitet. Bei diesem Projekt werden Lebensmittelpakete, Lesebrillen und andere Kleinigkeiten an sozial schwächere Familien verteilt. Es war unglaublich schön so viele Schwestern aus unterschiedlichen Orden kennenzulernen. Auch hat mir der Tag gezeigt, wie dankbar wir seien können täglich Essen auf dem Tisch, fließend Wasser aus dem Wasserhahn und Strom im Haus zu haben.

Nach meinem Vormittag mit den Schwestern habe ich den Rest des Wochenendes bei der Familie meines Mentors verbracht, welche mich mit unglaublicher Gastfreundschaft empfangen haben. Gastfreundschaft wird hier wirklich großgeschrieben; Leute nehmen sich gerne die Zeit für einen und öffnen ihre Herzen. Die Schwester meines Mentors, Cury, hat mir die beiden Städte Lingayen und Dagupan gezeigt und ich muss sagen, beide sind wirklich schön. Lingayen ist die Landeshauptstadt der Provinz Pangasinan und hat eine unglaublich schöne Küste. Am Abend haben wir dann in einem kleinen Restaurant an der Promenade mit der gesamten Familie ihres Verlobten gegessen. Damit Du den richtigen Eindruck des Dinners bekommst muss ich erwähnen, dass die Familie aus knapp 40 Leuten besteht. Für mich und meine mittelmäßigen Tagalogkünste war dies deshalb definitiv eine Herausforderung.

Zurück in Alaminos habe ich am Montag erneut Bischof Fidelis begleitet. Morgens Gottesdienst und den restlichen Tag „alltägliche“ Termine. Nicht wirklich weltbewegendes, aber dennoch höchst interessant.

Der Rest meiner Woche verlief dann recht ruhig, viel Tagalogunterricht und Visumskram standen an. Irgendwann hatte ich dann endlich alle Dokumente für mein Visum zusammen und wir sind zur Ausländerbehörde gefahren. Der Termin hat den gesamten Tag in Anspruch genommen, aber er war es wert. Mein Jahresvisum ist beantragt und mein Touristenvisum erstmal bis Dezember verlängert. Auf den Philippinen wird das Sprichwort ,,Alles mit der Ruhe“ definitiv gelebt und so dauert eine Visumsbearbeitung schon gut mal mehrere Monate. Nervig ist das definitiv, aber man kann nunmal nichts daran ändern und muss die Situation wohl oder übel akzeptieren.

An meinem letzten Sonntag in Alaminos stand ein ganz besonderer Termin für mich auf dem Programm. Ich bin nach Salasa gefahren und habe dort die Partnergemeinde meiner Heimatgemeinde St. Jakobus besucht. Nicht nur darauf habe ich mich im Vorfeld gefreut, sondern auch zum ersten Mal alleine Bus zu fahren. Für mich war das ein großer Schritt in Richtung Eigenständigkeit hier! Das Bussystem ist nämlich, wie so vieles hier, ein wenig anders als bei uns in Deutschland. Es funktioniert alles so ziemlich ohne richtigen Fahrplan oder viele Haltestellen; Der Bus kommt, wenn der Verkehr es halt zulässt und wenn man Ein- oder Aussteigen will sagt man Bescheid.

Naja, zurück zu Salasa. Ich war mit den Scholars verabredet, welche durch die Partnerschaft finanziert werden. Innerhalb der letzten Jahre haben bereits 70 Stipendiat*innen erfolgreich ihren Uniabschluss erreicht und in den nächsten vier Jahren sollen es weitere 15 schaffen. Einfach unglaublich! Auch die Scholars sind wirklich unglaublich; Innerhalb von zwei Tagen haben sie ein supersüßes kleines Programm aufgestellt, mir ihre Gemeinde und Uni gezeigt, ihre Geschichten mit mir geteilt und mich mit offenen Armen empfangen. Ich verließ Salasa am Abend mit lachenden, voll neuen Erinnerungen gefüllten Herzen; Es war einfach toll zu sehen, wie das Programm den Student*innen nicht nur in ihrer akademischen Laufbahn, sondern auch in ihrer persönliche Entwicklung hilft.

Die folgende Woche war dann auch schon meine letzte Woche in Alaminos. Am Mittwoch habe ich offiziell meine Tagalogunterricht beendet und mir wurde im Rahmen der Schüler*innenversammlung ein Zertifikat überreicht. Außerdem wurde ich gebeten ein paar Worte auf Tagalog vorzubereiten und so könnte man sagen, dass ich meine erste kleine Rede auf Tagalog gehalten habe. Nach wie vor muss ich aber sagen, Tagalog ist eine wirklich schwere Sprache und ich war zwischendurch, und bin auch immernoch, häufig am Verzweifeln.

Ansonsten fand während meiner letzten Woche eine Totenwache statt, denn die Schwester einer Kollegin in Alaminos ist verstorben. Ich kannte den Begriff Totenwoche vorher tatsächlich nur aus Filmen und konnte mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Kurz zusammengefasst wird der Leichnam der verstorbenen Person im Sarg aufgebahrt und eine Woche lang versammeln sich Familie und Freund*innen rund um die Uhr um den Toten, halten täglich Messe, spielen Karten und Essen zusammen. Es ist ein Ritual, um von der geliebten Person Abschied zu nehmen und das einschneidende Erlebnis zu verarbeiten. Am Ende der Totenwache steht, wie bei uns auch, der Beerdigungsgottesdienst.

Vor zwei Woche bin ich dann umgezogen! Ich muss gestehen, der Umzug ist mir alles andere als leichtgefallen. Ich glaube, ich hatte mich in Alaminos ein wenig zu gut eingelebt und mir bereits dort ein neues Zuhause geschaffen. So wirklich Lust hatte ich also nicht, denn es fühlte sich erneut wie ein Abschied an.

Meine ersten zwei Tage in Bani waren von erneutem Unwohlsein und tatsächlich dem ersten Heimweh geprägt. Nach und nach habe ich dann aber ausgepackt, bin mit meinen Gasteltern warm geworden und habe mich im Haus immer wohler gefühlt. Ich wohne bei einem Ehepaar was in Bani als die „deutsche Familie“ bekannt ist, denn ich bin bereits die sechste Freiwillige, die bei ihnen zu Gast sein darf. Meine Gasteltern sind beide sehr aktive Mitglieder der Gemeinde und haben mich mit offenen Armen aufgenommen. Zu meinem Glück hatten die Beiden noch ein altes Keyboard rumliegen, was ich natürlich gleich einweihen musste. So habe ich ganz schnell wieder gemerkt, Musik verbindet! Meine Gastmutter spielt nämlich ein wenig Ukulele und mein Gastvater Gitarre. So haben wir uns nun als Projekt gesetzt vier Lieder zusammen einzustudieren.

Zu Bani selber kann man sagen, dass es sich doch deutlich von Alaminos unterscheidet. Hier auf dem Dorf gibt es definitiv weniger zu tun, es gibt mehr Insekten und ich war bereits vor meinem ersten Sonntagsgottesdienst den meisten bekannt.

Da Filipinos und Filipinas durchaus religiöse Menschen sind, stellt die katholische Gemeinde hier den Mittelpunkt dar. Die meisten Aktionen werden durch die Kirche organisiert und auch der größte Teil der Jugend engagiert sich dort.

Nach der Sonnatgsmesse letzte Woche habe ich beim Bible Study der Jugend mitgemacht und muss sagen, es hat definitiv mehr Spaß gemacht als ich erwartet hatte. Um ehrlich zu sein wusste ich auch nicht so ganz, was ich erwarten sollte, aber jetzt bin ich schlauer; Beim BibleStudy wird das Tagesevangelium drei mal von unterschiedlichen Leuten vorgelesen und danach geht der Text reihum. Jede*r der möchte sucht sich daraufhin ein Wort oder Phrase der Textstelle raus, ließt diese dreimal laut vor und erzählt daraufhin von eigenen Erfahrungen. Wichtig dabei ist einzig und allein zu berichten und in Beziehung zu setzen und nicht ins Predigen zu fallen.

Ich habe durch die Aktion endlich einen Teil der Jugend und jungen Erwachsenen kennengelernt. Allerdings bietet Bani High-School-Absolvent*innen nicht wirklich viele Möglichkeiten zum Studieren zuhause wohnen zu bleiben und so ziehen die Meisten fürs Studium um. Dadurch gibt es hier weniger Menschen in meinem Alter als ich erwartet hatte, denn die meisten sind leider nur unregelmäßig übers Wochenende hier.

Ich möchte Euch ehrlich berichten und so muss ich sagen, dass dies für mich definitiv eine große Umstellung und Herausforderungen ist. Ich habe in Deutschland ein sehr belebtes Sozialleben gehabt und, Stand jetzt, wird dies hier einfach nicht möglich sein. Natürlich stimmt mich dies ein wenig traurig, aber für mich kein Grund abzubrechen. Ich arbeite gerade daran die Situation zu akzeptieren und fülle meine Freizeit jetzt einfach mit anderen Dingen als zuhause. Leicht ist dies natürlich nicht, aber bis jetzt läuft es ganz gut.

Einen Gymbuddy habe ich zum Glück schon gefunden. Ja, dieses Dorf hat einfach ein Gym... naja eher ein Kraftraum, aber besser als nichts. Heute hat er mir seine Joggingstrecke gezeigt und ich muss schon sagen, das Joggen bei Sonnenuntergang entlang den Reisfeldern hat gleich doppelt so viel Spaß gemacht. Ich bin wirklich sehr froh nun sowohl die Möglichkeit zum Sport machen als auch zum Musizieren zu haben; Stück für Stück baue ich mir hier ein neues Leben auf.

Auch muss ich gestehen, dass der Freiwilligendienst ist eine konstante Achterbahnfahrt der Gefühle ist. Ab und zu auch wirklich anstrengend, aber vor allem super aufregend und irgendwie auch erfüllend. Auch wenn sich im Moment noch einiges seltsam und ungewohnt anfühlt, habe ich das Gefühl zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und das kommt definitiv durch mein tolles Projekt.

Bereits seit zwei Woche arbeite ich nun in der SPED-Klasse der „Bani East Integrated School“. Mein Projekt ist eine Förderschulklasse mit geistig und körperlich eingeschränkten Kindern, Jugendlichen und sogar jungen Erwachsenen. Insgesamt betreuen zwei Lehrerinnen und ich als Freiwillige fast 50 Schüler*innen mit verschiedenen Formen von Downsyndrom, ADHS, Autismus, Lernschwierigkeiten, verminderten Intelligenz, Gehörlosigkeit und weiteren Einschränkungen. Jede Schüler*in hat individuelle Schwierigkeiten, weshalb sie in verschiedene Gruppen eingeteilt sind und unterschiedlich häufig am Unterricht teilnehmen. Nur so kann die bestmögliche Betreuung und Förderung gewährleistet werden.

Mein Arbeitsalltag beginnt meist um 8:30 Uhr, endet zwischen 16 und 17 Uhr und auch meine Mittagspause verbringe ich im Klassenraum, um mit der Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu helfen. Ich mache das freiwillig und kann mich jederzeit umentschieden. Meine Chefin, Ate Pinky, ist da super verständnisvoll und flexibel. Sie schafft eine super tolle Atmosphäre im Klassenraum, sodass ich dort gerne den Großteil meines Alltags verbringe. Meine SPED-Klasse ist wie eine kleine Familie, in der alle genauso akzeptiert werden, wie sie sind und sich alle gegenseitig ermutigen und helfen. Der Klassenraum ist für mich bereits jetzt zu einem absoluten Safe Space (Ort, an dem man sich komplett wohl und sicher fühlt) geworden und Ate Pinky zu meiner Vertrauensperson. Sie ist wirklich eine inspirierende Persönlichkeit, denn sie ist mit dem Herzen bei der Sache und liebt ihre Arbeit. Ich möchte einmal genauso viel Leidenschaft für meine Arbeit haben wie sie!

In meinen ersten Arbeitswochen konnte ich mich und meine Ideen bereits gut einbringen und mich auf meine neuen Aufgaben einlassen. So verbringe ich meine Abende im Moment mit Recherche zu den unterschiedlichen Krankheitsbildern und lerne Gebärdensprache. Mir ist es wichtig mich mit den Schüler*innen verständigen zu können und da gehört ein Grundwissen an Gebärdensprache für mich dazu und ganz nebenbei macht es auch einfach enorm Spaß mit „den Händen reden zu können“.

Diese Woche habe ich sogar mein eigenes erstes Projekt angefangen; Wir studieren das Lied „I can only imagine“ von MercyMe ein und übersetzen dieses in Gebärdensprache. Ich bin mit ganzem Herzen bei der Sache, denn ich finde einfache Projekte wie dieses zeigen, wie viel Menschen trotz oder gerade wegen ihrer Beeinträchtigung erreichen können und es lässt Licht auf die wundervolle Kunst der Gebärdensprache leuchten.

Meine Arbeit ist definitiv anstrengend und teils auch frustrierend. Vor allem ist sie aber unglaublich erfüllend und herzerwärmend. Ich freue mich sehr mein Jahr hier zu verbringen und nicht nur viel über die Arbeit mit geistig und körperlich eingeschränkten Menschen, sondern auch mich selbst zu lernen. Ich liebe mein Projekt und kann mir gerade wirklich nichts vorstellen, was ich lieber machen würde.

Morgen geht es für mich übers Wochenende nach Alaminos, denn ich wurde zu einigen Aktionen eingeladen. Dazu dann aber in meinem nächsten Berichte mehr. Ich gebe mein Bestes ihn nächstes Mal zeitnäher zu schreiben, dann wird er nämlich auch nicht wieder ganze drei Seiten lang. Ich hoffe, Ihr hattet trotzdem viel Freude beim Leben und ich kann Euch weiterhin einen guten Einblick in mein neues Leben vermitteln. Bis zum Mächten Mal!

Liebe Grüße aus dem gerade sehr verregnetem Bani:)

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24.8.2023

Magandang Gabi po (Guten Abend)! Bei mir ist es durch die sechs Stunden Zeitunterschied bereits Abend und ich habe endlich ein paar ruhige Minuten für ein paar Zeilen gefunden.

Nun bin ich bereits über eine Woche auf den Philippinen und diese Zeit ist unfassbar schnell vergangen. Ich entdecke jeden Tag Neues und dennoch kommt mir mein Abschied in Deutschlan schon so fern vor.
Die erste Tage hier auf den Philippinen haben genauso angefangen wie die letzten Tage Zuhause aufgehört haben; Ein reinste Achterbahn der Gefühle.
Ich wurde unglaublich herzlich und liebevoll empfangen, allerdings ging es bei mir gefühlsmäßig Berg ab. Ich hatte einen Jetleg, die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit haben mir zu schaffen gemacht, ich musste mich an das neue Essen gewöhnen und hatte zunächst relativ wenig zu tun. Um ehrlich zu sein war ich auch einfach überfordert und wusste nicht inwiefern ich meine Probleme hier offen kommunizieren kann ohne irgendjemanden auf die Füße zu treten. Aber… Ich habe es geschafft! Ende letzter Woche habe ich meine Bedürfnisse kommuniziert und es war das Beste was ich hätte machen können; Von fortan ging es Berg auf.
Zunächst möchte ich Euch aber kurz meine Unterbringung hier in Alaminos City beschreiben. Die Eingewöhnungsphase verbringe ich im Bischhofssitz der Diozöse und bin hier in einem kleinen aber feinen Zimmer mit eigenem Bad untergebracht. Eine funktionierende Dusche gibt es nicht, weshalb ich mich wie die Einheimischen hier mit Eimer und Schöpfkelle wasche. Auch die Toilettenspülung funktioniert nicht wie wir sie kennen, sondern wird per Hand durch einen Eimer erledigt. Im ersten Moment klingt das jetzt alles sehr anders, aber man gewöhnt sich eigentlich relativ schnell an die neuen Gegebenheiten.
Alaminos City selber ist eine Stadt mit rund 80.000 Einwohner*innen, fühlt sich aber definitiv viel kleiner an. Es gibt eine Art Shopping Mall, viele kleine Läden, einen McDonals und Street Food wohin man nur schaut. In der Stadt ist wirklich immer was los; Ich habe sogar das Gefühl manche Filippinos und Filippinas schlafen nie; Wann immer ich vor die Tür gehe sind mindestens eine Handvoll Leute unterwegs. Anders als in deutschen Städten besteht hier der Nahverkehr zum größten Teil aus Tricylcle. Das sind dreirädrige Motorräder mit einem Seitenteil für die Passergiere. Man findet sie wirklich an allen Ecken und Enden wodurch sehr viel Verkehr auf den Straßen entsteht.
Während meiner ersten Tage hat mich der viele Trubel eher zurückgeschreckt, aber mittlerweile genieße ich es aus dem Haus zu gehen und in eine für mich immer noch völlig neue Welt einzutauchen.
Meinen Alltag verbringe ich mit Tagalogunterricht und ich habe mir hier und da Beschäftigungen gesucht. So gehe ich nun täglich in den Gottesdienst, helfe den Sekretärinnen mit einfachen Aufgaben und setzte mich ab und an einfach in ein Café und versuche mir die vielen neuen Vokabeln in den Kopf zu prügeln.
Tagalog lernen stellt für mich momentan wirklich die größte Herausforderung dar; Die Sprache hat irgendwie mit keiner der mir bereits bekannten Sprachen viel gemeinsam und so wirkliche Grammatikregeln gibt es auch nicht. Ich versuche mich aber nicht entmutigen zu lassen und hoffe einfach, dass ich mich bald in Grundzügen verständigen kann.
Ansonsten werde ich mittlerweile von allen möglichen Leuten zu Aktivitäten mitgenommen. So durfte ich bereits eine Schwester aus dem Orden hier in Alaminos bei Haussegnungen begleiten und auch einen Tag mit dem Bischof verbringen. Beide Tage haben mir zwei komplett unterschiedliche Teile der Philippinen gezeigt; Ich begleitete die Schwester in ein kleines Dorf, was aus zehn Häusern besteht. Die Menschen in diesen Dörfern leben in bescheidenen Verhältnissen, empfingen uns aber mit einer Herzlichkeit, die ich wirklich selten erlebt habe. Den Bischof hingegeben begleitete ich nach Mary Hills, eine kleine Kapelle mit Gästehaus, welche direkt am Meer liegt. Der Ort hat eine Magie in sich, die mich wirklich inspirierend ist. Nach Mary Hills kommen viele Menschen, besonders Jugendliche und junge Erwachsene wenn sie eine kleine Auszeit vom Alltag brauchen. Beide Tagesausflüge werden mir bestimmt noch länger im Gedächtnis bleiben und haben mich den Menschen und der philippinischen Kultur näher gebracht.
Es gibt definitiv noch vieles zu entdecken und zu lernen bevor ich Anfang September nach Bani, einem Dorf etwa 30 Minuten von Alaminos entfernt, ziehe und dort meine Arbeit in der SPED-Klasse anfange. Ich bin heilfroh meine Startschwierigkeiten überwunden zu haben und nun die Schönheit der Philippinen und dessen Einwohner zu sehen. Ich kann es kaum erwarten am Wochenende noch weitere Teile der Diozöse kennenzulernen, irgendwann endlich ein wenig Tagalog zu verstehe und mich in meinem neuen Zuhause, Bani, einzuleben.

Schreibt mir gerne wenn Ihr irgendwwelche Fragen habt oder einfach etwas mit mir teilen möchtet; Ich freue mich immer über Nachrichten aus Deutschland:)
Bleibt gesund und Paalam po (Tschüss)

15.8.2023

Puh, die letzten beiden Tage in Worte fassen fällt mir wirklich sehr schwer. Nun sitze ich hier, 10.000 km von Zuhause entfernt und habe das alles wirklich noch gar nicht realisiert.
Für mich ging es zunächst mit einem 6 Stunden Flug nach Doha, der Hauptstadt von Katar, wo mich eine Überraschung erwartete... Bei der Buchung dachte ich, dass ich rund 1 1/2 Stunden Layover habe, hatte aber das Boarding ganz vergessen; Und meine Gates lagen natürlich auch noch gefühlt am anderen Ende des Flughafens. Ich bin also um mein Leben gerannt und habe es gerade noch so pünktlich zum Boarding geschafft. Ganze 20 Minuten war ich in Katar! Weitere 9 Stunden Flug und ich war endlich in Clark und damit auf den Philippinen. Vor Ort wurde ich dann von meinem Mentor, Father Alvin, abgeholt und es ging mit dem Auto knapp 5 Stunden nach Alaminos. Endlich in meinem neuen Zuhause angekommen, war es schon spät abends und ich bin todmüde ins Bett gefallen.